Kleine Indische Zibetkatze

Die Kleine Indische Zibetkatze (Viverricula indica) ist ein Raubtier. Sie gehört zu den Katzenartigen und darin zur Familie der Schleichkatzen (Viverridae). Obwohl weit verbreitet, weiss man noch sehr wenig über die Lebensweise der Art. Die Kenntnisse stammen vor allem aus Tieren in Gefangenschaft.

Kleine Indische Zibetkatze
Bild: Vickey Chauhan (Wikimedia Commons) Aufnahme aus einem Schutzgebiet für Lippenbären, Gujarat, Indien

Die Tiere sind grundsätzlich nachtaktiv, auch wenn es vorkommen kann, dass sie in dünn besiedelten Gebieten auch mal tagsüber auf die Jagd gehen. Die beiden Aufnahmen nach Einbruch der Dunkelheit rechts stammen aus der Fotofalle des CCR Sri Lanka (Juni 2024).

Speziell ist die Aufnahme der Zibetkatze zusammen mit einem Stachelschwein: Die beiden scheinen sich nicht zu stören! Das Bild zeigt auch die Grössenverhältnisse: Zibetkatzen haben eine Kopf-Rumpf Länge von 45 – 63 cm, sind aber mit einem Gewicht von 2 – 4 kg leichter als europäische Hauskatzen. Die Männchen sind etwas grösser als die Weibchen. Die anpassungsfähigen Tiere gelten als Allesfresser. Sie leben von kleinen Wirbeltieren, Aas, Insekten, Früchten und Wurzeln.

Die Kleine Indische Zibetkatze hat ein grosses Verbreitungsgebiet, welches sich von Indien und Sri Lanka über das südliche China bis zu den indonesischen Inseln Sumatra, Java und Bali erstreckt. Zudem wurde sie in Madagaskar und Zanzibar, auf den Comoren und auf verschiedenen philippinischen Inseln eingeführt.

Die Zibetkatze kann gut klettern, hält sich aber vor allem auf dem Boden auf. Wie viele andere Katzenartige lebt sie ausserhalb der Paarungszeit einzelgängerisch und ist territorial. Über die Fortpflanzung ist wenig bekannt: Ein Weibchen bringt zwei bis fünf Junge zur Welt. Diese sind vorerst in einem Erdbau versteckt und nach rund vier bis fünf Monaten entwöhnt.

Ihr Revier markieren Zibetkatzen mit einem als Zibet bekannten Sekret. Dieses wird aber vor allem von afrikanischen Zibetkatzen gewonnen. Die oftmals alles andere als tiergerechte Haltung und die Entnahme des Sekrets aus den Drüsen zwischen Penis und Hoden der Tiere wurde grösstenteils durch künstlich erzeugte Duftstoffe ersetzt. Das Sekret wird zur Parfümherstellung verwendet. Unverdünnt riecht es höchst unangenehm, verdünnt und in Kombination mit zum Beispiel Amber oder Moschus prägt es jedoch schwere orientalische Duftnoten.

Natürliche Feinde hat die Kleine Indische Zibetkatze nur wenige: Sie ist gut getarnt und klettert flink. Es gibt Beobachtungen, dass sie von Hunden erwischt und gefressen wurden, gelegentlich auch schon von Menschen, welche sie zuweilen auch töten, um ihre Haustiere zu schützen.