Zusammenfassungen von englischen Forschungs-Artikeln

Asiatische Elefanten und das Konzept der Tragfähigkeit (carrying capacity)
Ein Gebiet kann nur eine gewisse Anzahl von Tieren einer Art mit dem Notwendigenversorgen. Dies ist die sogenannte Tragfähigkeit des Gebietes. Es sind ganz verschiedeneUmweltvariablen, welche die Tragfähigkeit bestimmen: Wasser, Futterangebot,Nist-/Brutplätze, Vegetation etc. Derjenige Faktor bestimmt die Tragfähigkeit der Art, der am Meisten limitiert ist.

Der limitierende Faktor beim asiatischen Elefanten in Sri Lanka ist die Nahrung. Diese ist schon jetzt knapp in manchen Schutzgebieten, die Tiere drohen zu verhungern. Dabei stellen sich ein paar spannende Fragen:

Kann die Tragfähigkeit für Elefanten in einem Gebiet erhöht werden? Oder könnte für die Elefanten nahrhaftes Futter wie Getreide angebaut werden in den Schutzgebieten?

Mehr zum Konzept der Trafähigkeit (Carrying Capacity) und zu den obgenannten Fragenfindet sich in der Zusammenfassung des unveröffentlichten Reports von Dr. Prithiviraj Fernando (CCR Sri Lanka) aus dem Jahre 2020, welche nun auf deutsch vorliegt.

Elefanten auf der Abfallhalde: Wie wirkt sich der Verzehr von Abfall auf die Elefanten aus?
Die Abfallhalde von Uddakandara im Süden Sri Lankas wird mit Unrat aus einem rund 100 km2 grossen Gebiet rund um die Stadt Tissamaharama beliefert. Es gibt Elefanten, welche diese Müllhalde als zusätzliche Nahrungsquelle für sich entdeckt haben. Schadet
dies ihnen? Das ist die Frage, welche in diesem Zusammenhang immer wieder auftaucht. Schon lange hatten die Mitarbeiter des CCR den Eindruck, dass die Elefanten eher von der «Zusatznahrung» profitieren, als dass sie ihnen schadet.

Doch Hypothesen reichen zur Beantwortung dieser Frage nicht aus. Deshalb hat sich die Studentin Dulmini Liyanage zu einer wissenschaftlichen Studie im Rahmen ihres Biologiestudiums entschlossen: Während sechs Monaten untersuchte sie die Nahrungsgewohnheiten der 17 ausschliesslich männlichen Elefanten an der Abfallhalde und deren Gesundheitszustand. Die Studie wurde vom CCR begleitet und die interessanten Resultate wurden nun 2021 veröffentlicht.

Deutsche Zusammenfassung der wichtigsten Resultate.
Link zum Originalartikel (englisch)

Elefanten am Zaun – ist Füttern durch Passanten ein Problem?
Es ist ein ganz spezielles Erlebnis in Sri Lanka, wildlebende Elefanten am Zaun entlang des Udawalawe Nationalparks im Süden des Landes zu erleben. Während Jahren wurden entlang der Strasse Gemüse und Früchte verkauft, welche den Elefanten von Passanten über den elektrischen Zaun angeboten wurden.

Vor einigen Jahren begann man, diese Fütterung zu unterbinden. Zu Recht? Das CCR Sri Lanka beobachtet die Udawalawe-Elefanten und die Situation schon seit vielen Jahren und hat die Resultate der Studie nun im European Journal of Wildlife veröffentlicht. Die Auswirkungen der Elefantenfütterungen auf Menschen, Elefanten und den Naturschutz allgemein seien hauptsächlich positiv, schreiben Pruthu Fernando und Jennifer Pastorini. Sie sind zum Schluss gekommen, dass es besser wäre, die seit vielen Jahren andauernden Fütterungsaktivitäten kontrolliert weiterzuführen als sie, wie von den Parkverantwortlichen angestrebt, völlig zu unterbinden.

Die spannenden Details sind unter folgendem Link zu finden.
Englischer Originaltext von 2020


Die Verwendung von GPS-Radio-Telemetrie Daten, um grosse Überbauungen zu beeinflussen und Elefanten zu managen
Asiatische Elefanten sind schwer zu beobachten, da sie, um Menschen zu vermeiden, ihr Verhalten anpassen. Folglich können genaue Informationen über ihre Bewegungsmuster, Lebensraumbelegung und Ressourcennutzung nur durch Radiotracking beschafft werden.

Englischer Originaltext von 2015


Elefantenbullen im Wettstreit: Wie wichtig sind Stosszähne?
Hat ein Elefantenbulle mit grossen Stosszähnen einen Vorteil, wenn es darum geht, zur Paarung zu kommen? Die Ergebnisse der Studie "Die Bedeutung von Stosszähnen, Brunft (Musth) und Körpergrösse im Wettbewerb männlicher Elefanten" ist im neuesten ALIYA-Artikel zusammengefasst.

Englischer Originaltext von 2013


Umsiedelung von "Problem-Elefanten" in Nationalparks: Die Lösung?
In einer interessanten Studie aus dem Jahr 2012 wurde Folgendes untersucht: Zwölf besenderte und in Nationalparks umgesiedelte Problem-Elefanten wurden in ihrem Verhalten verglichen mit 12 ebenfalls besenderten Problem-Elefanten, welche in ihrem angestammten Lebensraum belassen wurden. Wie gross ist ihre Überlebenswahrscheinlichkeit? Welche Strategie trägt mehr zur Schadens-Minimimierung bei? 

Englischer Originaltext von 2012


Elefanten zerstören landwirtschaftliche Felder – ein komplexes Problem
In einer Untersuchung über die Zerstörung der Felder durch Elefanten im Südosten Sri Lanka wurde erforscht, ob die Elefanten gewisse Feldfrüchte bevorzugen, aber auch, welche Elefanten die Felder plündern und ob eine Überlebensnotwendigkeit für die Tiere besteht. Die spannenden Ergebnisse – wie zum Beispiel, dass vor allem männliche Einzeltiere die Felder besuchen – finden Sie kurz und verständlich erklärt. 

Englischer Originaltext von 2011


Die Nutzung von Wasserstellen durch Elefanten
Wasserstellen und Gewässer sind für Elefanten lebenswichtig. Um das Ökosystem für die Tiere attraktiver zu gestalten, werden sie innerhalb von Schutzgebieten oft auch künstlich erstellt. Allerdings haben Elefanten gewisse Vorlieben; Forschungsergebnisse aus dem Südosten Sri Lankas zeigen einige interessante Zusammenhänge... 

Englischer Originaltext von 2010


Tsunami in Sri Lanka: Haben Elefanten einen „Sechsten Sinn“?
Bald nach dem Tsunami vom 26 Dezember 2004 gab es viele Berichte in der lokalen und internationalen Presse, wie Menschen in Sri Lanka beobachtet hatten, dass Tiere - Wochen bis Stunden vor dem Tsunami - auf seltsame Weise reagierten... 

Englischer Originaltext von 2007


Könnten traditionelle Landwirtschaftsmethoden helfen, Konflikte zwischen Menschen und Elefanten zu mindern?
Die Landwirtschaft in Sri Lanka ist im Wandel: der traditionelle Wanderfeldbau wird zunehmend abgelöst von einer intensiven Landwirtschaft, bei der die Felder durch Bewässerung auch während der Trockenzeit – also ganzjährig – genutzt werden. Beim Wanderfeldbau werden die Felder während 4 Monaten im Jahr bewirtschaftet. Nach 2-3 Jahren des Anbaus liegen sie 5-10 Jahre brach. Auf diesen Brachen entwickelt sich eine vielseitige Gras- und Busch-Vegetation, welche für die Elefanten eine willkommene Bereicherung des Habitats darstellt... 

Englischer Originaltext von 2004