Artikel ALIYA

Ein Fallbeispiel aus dem Chitwan-Nationalpark in Nepal, das zum Denken anregt.
Hilft eine neue Art der Elefantenhaltung, Konflikte mit Menschen zu vermindern?

Der Konflikt zwischen Mensch und Elefant in den Gebieten um den Chitwan-Nationalpark in Nepal ist nach wie vor besorgniserregend. Ein Grund dafür ist unter anderem das Eindringen wilder Elefantenbullen in menschliche Siedlungen auf der Suche nach Elefantenweibchen.

Ein Elefanten-Besitzer wandte eine neuartige Methode an und liess ein Elefantenweibchen und seine Nachkommen in einem gemeinschaftlich genutzten Waldschutzgebiet bei dem Bullen. Die Tiere blieben unter Aufsicht der Mahouts. Dies verhinderte nicht nur das Eindringen des Bullens in Wohngebiete, sondern hatte auch den Vorteil, das vorbeiziehende Touristen die sonst sehr selten sichtbaren Elefanten beobachten konnten. Das Projekt musste nach acht Monaten wieder aufgegeben werden, da die Elefanten weiterzogen und die Behörden den Zutritt in den Nationalpark nicht mehr erlaubten. Die Beobachtungen sind jedoch einzigartig und regen zum Denken an.

Anmerkung: Heute leben immer noch viele asiatische Elefanten in menschlicher Obhut, zum Beispiel in Tempeln oder an touristischen Orten. Auch gibt es noch ehemalige Arbeitselefanten, welche heute «arbeitslos» sind. Eine gute Haltung von Elefanten ist sehr aufwändig und kostspielig und kann deshalb oft nur ungenügend umgesetzt werden. Deshalb soll hier die Elefantenhaltung grundsätzlich in Frage gestellt werden. Wichtig ist, dass keine wilden Elefanten mehr in Gefangenschaft geraten. Die Elefantenhaltung sollte ein Auslaufmodell sein. Für diejenigen Tiere, die noch in menschlicher Obhut sind, sollte Zeit ihres noch verbleibenden Lebens eine möglichst optimale Haltung angestrebt werden.

Original-Artikel von Michelle Szydlowski (in englischer Sprache), EASE Working Group, Universität Exeter, publiziert in Gajah 56 (2023) 23-29

Ambitionierte Biodiversitätsziele – auch für Sri Lanka? (2023)
Im Dezember 2022 einigte sich die Uno-Biodiversitätskonvention im kanadischen Montreal auf mehr Naturschutz: 30% der weltweiten Land- und Wasserfläche sollen bis 2030 wirksam unter Schutz gestellt und 30% der degradierten Ökosysteme wiederhergestellt werden. Der UNO-Beschluss wird für viele Länder eine Vervielfachung der Schutzgebietsfläche bedeuten – auch für Sri Lanka?

Bestehende elektrischen Zäune verbessern – warum? (2022)
Dass Elefanten intelligent sind und schnell lernen, ist bekannt. Das zeigt sich nun an verschieden Orten, wo kreative Elefantenbullen Lösungen gefunden haben, bestehende elektrische Zaunanlagen um Dörfer und Felder so zu beschädigen, dass sie nicht mehr vollumfänglich schützen. Dazu bringen die Bullen aus der näheren Umgebung Äste und junge Bäume mit, welche sie auf die Zaunanlagen werfen und so den Durchgang wieder ermöglichen. Lesen Sie im Artikel, wie das CCR Team diese neuen Herausforderungen angeht.

Die Geschichte der Seen in Sri Lanka (2022)
Wer eine Karte von Sri Lanka ein bisschen genauer studiert oder im Land herumreist, sieht in den ausgedehnten Ebenen überall kleinere und grössere Seen. Wewa heissen sie auf Singhalesisch oder Kulam auf Tamilisch. Aber das wirklich Besondere daran ist: sie wurden vor sehr langer Zeit von den ersten Siedlern künstlich angelegt...

Wissen, wo die Elefanten sind... (2020)
Obwohl Elefanten gross sind, lassen sie sich oft nur schwer aufspüren. Ausserhalb der Schutzgebiete sind sie sehr scheu. Ihr Lebensraum in Asien ist meist dicht bewachsen oder sogar bewaldet. Die Aufgabe, sie zu lokalisieren, ist eine gar nicht so einfache Aufgabe. Für den Artenschutz ist es jedoch enorm wichtig zu wissen, wo sich die Tiere aufhalten und welche Wege sie benutzen. Jedes Jahr geht wichtiger Lebensraum für die Elefanten verloren. Geht Lebensraum verloren, nimmt zwangsläufig auch die Zahl der Elefanten ab. 

Doch wie stellt man es am besten an, mehr über den Aufenthaltsort von Elefanten zu erfahren? Was so einfach erscheint, hat seine Tücken. Im hier vorgestellten Artikel sind die wichtigsten Methoden kurz vorgestellt

Zäune gegen Elefanten – funktioniert das? (2016)
In Sri Lanka leben rund 70% der Elefanten ausserhalb von Schutzgebieten. Wo sich Menschen und Tiere den Lebensraum teilen müssen, kommt es immer wieder zu Konflikten. Der Versuch der Regierung, Problemelefanten in Nationalparks umzusiedeln, schlug in den meisten Fällen fehl. Die Menschen kommen nicht darum herum, wie früher ihre Felder und Häuser zu schützen. Doch das Hab und Gut von Menschen zu schützen ist kein einfaches Unterfangen! Wie es doch funktionieren kann, zeigt unser erster Artikel.