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Sinharaja

Einzigartiger Tieflandregenwald im Südwesten  Sri Lankas

Im hügeligen Sinharaja im Südwesten Sri Lankas hat der letzte Rest des ursprünglichenTieflandregenwaldes der Insel überlebt. Durch die Unwegsamkeit des Gebietes wurde er über grössere Flächen vor der Abholzung bewahrt. Heute ist dieser einzigartige Regenwald durch das Sinharaja Forest Reserve geschützt, eines der bekanntesten Schutzgebiete Sri Lankas und Anziehungspunkt vor allem für viele Ornithologen. Es ist ein Biosphären-Reservat und gehört zum UNESCO-Welterbe.  Der Landnutzungsdruck in der Umgebung des Reservates bleibt jedoch hoch, besonders durch den Teeanbau.

Der ursprüngliche Tieflandregenwald von Sinharaja ist überaus artenreich, wobei viele Arten endemisch sind, also nur auf einem begrenzten Gebiet in Sri Lanka vorkommen. Mehr als 60 Prozent der Baumarten in Sinharaja sind endemisch, viele von ihnen auch selten. Dazu kommen unzählige endemische Tierarten wie Insekten, Amphibien, Reptilien, Vögel, Fische und Säugetiere. So ist das Reservat auch Heimat für die stark gefährdeten Weissbartlanguren (Semnopithecus vetulus), die einzig auf Sri Lanka vorkommen. Sie sind für Besucher des Reservats eher schwer zu sehen, da sie sich vorwiegend im Blätterdach der Baumkronen aufhalten. Viel eher sind ihre lauten Rufe zu hören, über welche sich die in territorialen Gruppen lebenden Languren verständigen.

Es gibt auch immer wieder Neuentdeckungen in diesem Hotspot der Artenvielfalt. So wurde 2019 ein noch unbekannter tagaktiver Gecko beim bergigen östlichen Rand des Sinharaja-Regenwaldes gefunden, und 2020 berichteten Botaniker die Entdeckung einer kleinen Orchideenart. Beide dieser neuen Arten sind offenbar äusserst selten und entsprechend gefährdet.

Im 19. Jahrhundert, während der britischen Kolonialzeit, wurden alle Elefanten aus der dichtbesiedelten und fruchtbaren Regenzone Sri Lankas vertrieben. Im nun geschützten Sinharaja-Gebiet sollen aber noch zwei Elefantenbullen überleben – die einzigen wilden Elefanten in der Regenzone.