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Horton Plains Nationalpark

Mystisch anmutende Welt und Biodiversitäts-Hotspot zugleich.

Der Horton Plains Nationalpark im zentralen Hochland Sri Lankas ist weniger als eine Autostunde von Nuwara Eliya und Haputale entfernt. Auf dem Hochplateau in rund 2150 m Höhe umweht einen oft ein rauer und erstaunlich kühler Wind. Die Temperaturen können nachts gelegentlich unter 5 Grad Celsius fallen, tagsüber und in den Nachmittagsstunden wird es dann angenehm warm.

Der Horton Plains Nationalpark ist der einzige in Sri Lanka, in dem man auf vorgegebenen Pfaden alleine wandern darf, und diese führen in eine wahrhaft einzigartige Welt: Man schreitet durchs steppenartiges Grasland oder wandelt in Sri Lankas grösstem Nebelwald zwischen Baumfarnen, Rhododendron-Büschen und knorrigen Bäumen, welche mit Flechten behangen sind.  Schmetterlinge, Vogelgezwitscher und das Geschrei von Affen begleiten den Wanderer. Wenn dann noch der Nebel in Schwaden über die Ebene zieht, wird der Wald zu einer magischen Landschaft. Am World’s End, einem der Höhepunkte des Nationalparks, fällt das Plateau um rund 1000 m ab. Ist man vor Ort bevor der Nebel steigt, ist die Aussicht spektakulär.

Horton Plains
Sambar Hirsch

Geschichte, Tier- und Pflanzenwelt 
Der 31,6 km2 grosse Horton Plains Nationalpark ist nach dem britischen Gouverneur Robert Wilmot Horton benannt, welcher sein Amt zwischen 1831 und 1837 bekleidete. Die Hochebene war zu dieser Zeit und bis zur Unabhängigkeitserklärung Sri Lankas im Jahr 1948 ein beliebtes Jagdrevier der Kolonialherren. Gejagt wurden vor allem Sambar Hirsche, aber auch Elefanten und Wildschweine.

Seit 1940 sind alle Elefanten aus dem Nationalpark verschwunden. Es gibt kaum Hoffnung, dass sie je zurückkehren werden, aber zahlreiche andere Säugetierarten bevölkern den Park. Viele von ihnen wissen sich gut zu verstecken, aber der eindrückliche Sambar Hirsch, die drittgrösste Hirschart der Erde, bekommt man mit etwas Glück zu Gesicht.

Ein scheuer und seltener Bewohner des Nationalparks ist der Rote Schlanklori (Loris tardigradus nycticeboides), eine kleine Affenart, die nur in den Highlands von Sri Lanka lebt. Er wurde 1937 entdeckt man hat ihn bis im Juli 2010 nur viermal gesehen. Dann 2010 gelang es einer Gruppe von Forschern der Zoological Society of London, ein männliches Exemplar erstmals zu fotografie-ren.

Auch bei Vogelliebhabern und Herpetologen sind die Horton Plains beliebt: Im Nationalpark und im benachbarten Peak Wilderness Sanctuary leben neben den 24 Säugetierarten 87 Vogel-, 9 Reptilien- und 15 Amphibienarten, viele von ihnen endemisch.

Schutzgebiet und UNESCO Weltkulturerbe
1969 wurde die Hochebene der Horton Plains zum Schutzgebiet erklärt und 1988 wegen Artenvielfalt in einen Nationalpark umgewandelt, die genutzten Felder wandelte man zu diesem Zeitpunkt wieder in Wiesen um. Zum Nationalpark gehören auch der Kirigalpotta (2388 m) und der Thotupola Kanda (2357 m), der zweit- und der dritthöchste Berg Sri Lankas.

Im Jahr 2010 wurde der Horton Plains Nationalpark ins UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen zusammen mit zwei weiteren Regionen des zentralen Hochlands: dem Peak Wilderness Sanctuary und der Knuckles Conservation Forest.

Link zur Wiederentdeckung des Schlanklori: Artikel vom 20. August 2010

Lizard
Stachelnasen-Agame / Hornagame (Ceratophora stoddartii)
Endemische Art, fotografiert 2015 bei den Bakers Falls, Horton Plains National Park, Sri Lanka Bild: Calynn, Creative Commons, freie Lizenz